LL Aktuell

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Geschichten und andere Geschichten

Tuesday, March 22, 2011

Sätze und andere Ungereimtheiten

Welch ein Festmal, das uns Susann kredenzte. Soviel Fernweh in jedem Biss, dass sich schnell die Unterhaltung um Kairo, wo Susann herstammt, und Istanbul, wo ich sechs Monate leben durfte, drehte.
Es gab Salat mit Bulgur zu Blätterteigauflauf mit Hackfleisch, dazu vier Soßen aus Tomate, Joghurt, Knoblauchmayonaise und Humus. Viel Petersilie, viel Minze, viel Knoblauch, viel Chilie.
Das Gespräch drehte sich dank Kathrin kontroverserweise aber um Kirche, genauer: das Pfarrhaus, was damit zusammenhing, dass Kathrin darüber promoviert. Bald kamen wir auf Möglichkeiten an der Uni zu arbeiten, was für Slawa eine Wunschvorstellung ist, irgendwo an einem theologischen Seminar zu arbeiten an einer Hochschule. Weniger als Pastor selbst, mehr zieht es ihn in die Forschung oder die Entwicklungsarbeit. Wenn man Slawa kennt, macht das auch hundert prozentig Sinn. Für David, den Sprachenguru, macht es auch Sinn, zumindest müsste es das. Sinnierend mit abwesenden Lächeln saß er recht teilnamslos am Tisch. Ansgesprochen darauf, was er so darüber denkt sagte er:

"Ach, mir viel gerade auf, dass Schafe eierförmig sind."

Auch hier liegt viel Sinn, obwohl es sehr ungereimt scheint am Anfang. David ist der Sprachenguru des Goebenstift, vor allem für Altgriechisch und Latein, er hält auch Tutorien an der Uni über Altgriechisch. So fragte er sich während der Unterhaltung, was denn das Gegenteil von Pastor ist und hier kam das Schaf. Nun heißt - so versicherte er uns - Schaf auf Latein 'oves'. Was liegt nun näher für einen Linguisten als nach Wörtern mit ähnlichem Stamm zu suchen und diese dann darauf zu prüfen, ob eine Verwandschaft vorliegt?
Oves -> oval; und Schafe sind dazu noch weiß, jedenfalls fast, also eher eierschalenfarbig...

Ein Satz, der sehr viel Verwirrung und Heiterkeit hervorrief. Das war dem ganzen Gespräch ganz zuträglich, da die Ernährungswissenschaftlerin Aline und die Entwicklungsmitarbeiterin Susann (und ich) mit der Unterhaltung über das Pfarrhaus wenig anfangen konnten. So wendete sich das Gespräch auch wieder Ägypten zu und darüber Istanbul. Ich bin mir sicher, dass es das Essen war, weswegen mir plötzlich wieder so viele Details aus der Geschichte der Türkei einfielen.

An der letztendlichen Ausschließung neunzig Prozent der Beteiligten aus dem Gespräch bin dann wieder ich schuld, aber ich hatte erfahren, dass David Star Trek Fan ist und das musste er mir bestätigen. Aus der folgenden Unterhaltung wurden wohl die restlichen Anwesenden garnicht schlau, weshalb sie sich bald entfernten. Ich kriege aber dafür drei Staffeln TOS und konnte ein wenig von TAS erzählen, wozu ich hoffentlich noch einen Link finde. Da ich aber hier nicht ähnliche Effekte erzielen möchte wie vorher, plötzlich alle Tschüss sagen und auf ihr Zimmer verschwinden, sage ich: Gute Nacht! Das sollte relativ universell verständlich sein.

Anbei: morgen wieder Vortrag, diesmal vor Offizieren und Unteroffizieren, alle recht jung und nett. Daumen drücken ist angesagt :)

Heute in der Kategorie musikalische Betthupferl: Annett Louisan Fettnäpfchenwetthüpfen

2 comments:

Patti+BIM said...

"komm wir streifen durch die menge
und benehmen uns daneben..."
da hammer ja erfahrung drin und es tut immmer wieder gut !

Ellell said...

Da würdest du doch sicher sofort mitmachen, oder? ;)