LL Aktuell

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Geschichten und andere Geschichten

Thursday, March 31, 2011

Magnolie

Heute hier eine Magnolie, von denen es in Bonn ganz viele gibt, die auch schon blühen. Blühen tun auch Narzissen in rauen Mengen, was mich besonders freut, weil Narzissen meine Lieblingsblumen sind.

Bonn läuft zur Hochform auf. Auf die letzten zwei Wochen zeigt es sich von seiner sonnigsten, blühendsten Seite und versüßt mir die Tage mit guten Unterhaltungen, spannenden Möglichkeiten und lieben Gästen.

Ein kurzfristiger Besuch von Stefan führte mich Dienstag auf den Löwenstein. Sanft und verschlungen zog sich ein Wanderweg durch lichte Bäume in voller Knospe entlang einem kleinen Bach namens Anna. Der Weg mündete auf einer Kuppe mit einer Lichtung, die tief ins Land blicken ließ. Schließlich wurde noch ein steilerer Gipfelanstieg wieder durch  Laubwald belohnt mit einer Ruine und einem vollen Rundumblick in der Sonne. Zum Fuße des Berges natürlich der Rhein, in den kleine Landzungen führen, auf deren einer wir bis kurz vor Sonnenuntergang saßen, umgeben von Schiffen, Haubentauchern, Schwänen, und einem Unbekannten, der auf seiner Decke saß und ein Bier trank. Gute Idee, der ganze Tag.

Laufen und Frischluft sind gerade recht für den Büromenschen. Das belebt Körper und Geist und lässt schlaffe Muskeln fit werden, die beim nächsten Mittagessen wieder mit mehr Speck beschwert wurden. Der Büromensch muss mittags essen. Ich weiß zwar nicht, wieso, aber es ist so. Alles wird beim Mittagessen besprochen. Wem ich auch meine Karte in die Hand drücke, sie sagen alle: "Melden Sie sich, dann gehen wir Mittagessen." Nie sagt einer: "... dann gehen wir ein Glas Wasser trinken" oder " ... dann gehen wir spazieren." Kein Wunder, dass Politiker mit zunehmender Bedeutung zunehmend zunehmen (zweiter schlechter Wortwitz), so wie Merkel. Wahrscheinlich war das auch Auslöser bei Kohl, aber in dem Ausmaß verstehe ich es dann nicht mehr. Egal, tragisch für die Figur ist es auf jeden Fall, dabei habe ich bei meinem letzten Mittagessen mit einem Funktionär eigentlich eine ganz gute Figur gemacht. (Dritter schlechter Wortwitz). Dieses Mittagessen war gleich Mittwoch, und die Wanderung hat sicher zu meiner Ausgeglichenheit und Souveränität im Gespräch beigetragen.
Abends war ich wieder mit Stefan in der Stadt spazieren und habe noch eine Episode Star Trek gesehen. Das ist ein wunderbares Einschlafmittel gegen jegliche Art von Schlafstörungen. Hilft sicher auch gegen Alpträume, die ich hier überhaupt nur erwähne, weil ich neulich einen hatte. So einen Alptraum darf man ja schon mal haben und stört oder erschreckt mich so nicht im Geringsten. Im Gegenteil, meistens freut es mich, weil die, wie alle Träume, schöne Vorlagen für Kurzgeschichten liefern. Daher schreibe ich sie immer gleich auf und weiß noch wirklich viele (also auch normale Träume). Aber dieser Alptraum hat mich doch erschreckt, weil darin Johnny Depp gewaltsam zu Tode kam. Er stand auf einer einstürzenden Holztreppe, von der ein Balken absprang, der sich ihm von hinten durch die Brust bohrte und ihn gegen die Zimmerdecke schleuderte. Da hing er dann.
Ich weiß garnicht, was mich am meisten daran verwirrt: einerseits habe ich noch nie von Prominenten geträumt, andererseits mag ich Johnny Depp. Immerhin hat der Traum für eine kleine Episode hier gesorgt, und damit hat er schon seine Berechtigung.
Am Wochenende wird sicher nicht geschrieben, obwohl es wohl besonders viel zu erzählen gibt. Drei Gäste erwarte ich, die ich auf mein Zimmer und den Andachtsraum aufteilen werde zum Schlafen und sonst den ganzen Tag beschäftigen werde mit Stadtbesichtigungen tags und nachts und wandern. Aber ich darf nicht zuviel verraten, die sind nämlich Leser. Daher schnell ein Ablenkungsmanöver in Bildern: Löwenstein-Fotos, inklusive der versprochenen Magnolie, und nachgereicht dieStraßenlaterne bei Tag.










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