Jetzt hab ich ne Projektwohnung. Exil quasi. Ist irgendwie anders. Das muss ich anpassen. etwa indem man alles klein schreibt. ja das ist angemessen. nüchtern und flach.
es ist wirklich grauenhaft. gestern war ich bis zehn vor zehn in der arbeit. im kühlschrank lagen noch acht scheiben salamie, ein halber liter milch und etwas knäckebrot und einen viertelten kalten döner. räum mal alles aus deinem kühlschrank und leg nur die sachen rein, tu vorher wirklich alles raus, auch den senf, und dann schau dir an wie leer das ist! Vor allem um zehn in der nacht.
leider war der dönerladen um die ecke und der lieferservice aber zu.
kalter döner ist sehr lecker.
heute bin ich nur bis sieben geblieben. in der arbeit. danach habe ich frische salamie gekauft, frischkäse und kohlrabi. richtig kochen ist in einer wohnung, die man nur zwei monate hat und nur unter der woche belebt, ziemlich blödsinnig.
die stadt selbst ist ziemlich überraschend schön. viel angenehmer als meine studienstadt. die straßenstruktur ist übersichtlicher, und grundsätzlich ist die stadt etwas heller. sehr angenehm. die wohnung ist auch schön, 40 quadratmeter apartment mit einbauküche, balkon und sogar badewanne im bad. außerdem ist eine senseo kaffeemaschine da, was tatsächlich unglaublich praktisch ist. ein klick und kaffee fertig. gerne gehe ich aus der arbeit, springe unter die dusche und trinke danach mit nassen haaren in meinem gefüttertem satin-pyjama einen kaffee.
das alles könnte einen fast dazu bringen, wieder groß- und kleinbuchstaben zu verwenden. aber das geht nicht, das darf nicht sein. dies ist ein blog für private kleinigkeiten, und mein privatleben muss rein bleiben. die süßen nichtigkeiten des wochenendes sind wie streicheleinheiten und zuckerwatte an einem sonnigen sandstrand. die seele atmet auf und spannt weit ihre flügel auf. egal wie verpsannt die schultern sind, sie lockern sich. der blog ist so ähnlich. es ist ein ort für kunst, für kreativität - wenn die muse im nacken sitzt und erbarmungslos an den zöpfen zieht.
hier trage ich einen mantel aus ausdauer. er ist schwer und verspannt mich. aber er ist dicht. kein noch so großes unbehagen kommt durch. allerdings strahlt auch nichts nach außen, was sich innen regt. es ist ein lernmantel. viel harte arbeit schult und schärft. es macht mich schneller, genauer, und gibt mir mehr überblick.
es gibt diese zeiten, wo alles hart ist. im kalten, harten winter passiert das mal. ich weiß, wofür ich es tue. es lohnt sich. wir haben ein ziel. es wird vorbeigehen und besser sein. derweil versüßen mir kalter döner und wochenende die zwischenzeit. das leben is nich immer pommes und disco und so. es ist auch mal projektstätte in kleinbuchstaben.
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